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"Der Brucknerbund"

 
 
 

Artikel aus:
EuroJournal Mühlviertel - Böhmerwald 2001 / Heft 3



 

 




Die Restaurierung der Orgel in St. Florian war die erste finanzielle Großtat, die der neugegründete Brucknerbund mit dem Bruckner-Forscher und Oberrechnungsrat des Magistrates der Stadt Linz, Franz Gräflinger, als Obmann vor 75 Jahren zu bewältigen hatte. Im Mai 1932 wurde sie im Rahmen einer großen festlichen Veranstaltung mit Bruckner-Messen und Konzerten geweiht. Darauf folgten Aktivitäten, die den mit Schulden belasteten Brucknerbund finanziell nicht so sehr beanspruchten. Während des Zweiten Weltkrieges war die Tätigkeit dieses Vereins lahm gelegt. Nach dem Krieg begann sie sich erneut zu entfalten. Bereits im Jahre 1946 gelangten im Kaufmännischen Vereinshaus in Linz wieder Bruckner-Symphonien zur Aufführung. Unter Hofrat Dr. Hans Hierzenberger als Leiter des Brucknerbundes wurde das Ortsgruppennetz ausgebaut und die Zeitschrift „Brucknerland“ gegründet. Sehr viel Engagement brachte auch Hierzenbergers Nachfolger Fritz Rauch auf, unter dessen Leitung es häufig zu Aufführungen von Bruckner-Symphonien, Messen und Psalmen in einigen Städten Oberösterreichs wie Linz, Enns und Steyr kam. Der Bau des Brucknerhauses, das 1974 eröffnet wurde, kann dem Brucknerbund wohl als eine seiner größten Errungenschaften zugeschrieben werden.

Die Anregungen zur Gründung eines Brucknerbundes gehen einerseits auf den Bruckner-Biographen und Schüler August Göllerich, andrerseits auf den Bruckner-Biographen Max Auer zurück, die beide die Einrichtung einer Internationalen Brucknergesellschaft ins Auge fassten.

Die wesentlichen Aufgaben des Brucknerbundes sind es, die Werke Bruckners durch Aufführungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, die Brucknergedenkstätten instandzuhalten und junge Künstler in ihrer beruflichen Laufbahn zu fördern. Dem Brucknerbund Oberösterreich, der eine Reihe von lokalen Ortsgruppen umfasst, gehören an: Ansfelden, Attnang-Puchheim, Bad Ischl, Gmunden, Kremsmünster, Ried im Innkreis, Schärding, St. Florian, Vöcklabruck, Wels und Windhaag bei Freistadt. Unter den Ortsgruppen sind in den letzten Jahren die Vereinigungen in Gmunden, Attnang-Puchheim und Ried als sehr aktiv hervorgetreten.

Seit zwanzig Jahren leitet nun Generaldirektor Dkfm. Dr. Hermann Bell den oberösterreichischen Brucknerbund. Die Grundziele sind gleich geblieben, aber die technischen und finanziellen Möglichkeiten zu deren Realisierung änderten sich in vielerlei Hinsicht. Mit Hilfe des Landes Oberösterreich, des Bundesdenkmalamtes und der Stadt Linz konnte der Brucknerbund die Restaurierung der Bruckner-Orgel im Alten Dom, wo in den Sommermonaten Orgelkonzerte gegeben werden, durchführen lassen. Auch für die Restaurierung des Bruckner Sarkophages in der Krypta der Stiftskirche in St. Florian, für die Errichtung eines Bruckner-Museums in Kronstorf und die Pflege des Grabes seiner Mutter in Ebelsberg bei Linz trägt der Brucknerbund die Verantwortung und die Kosten.
Durch entsprechende finanzielle Zuwendungen wurde es auch möglich, Aufführungen von Bruckner-Symphonien unter namhaften Dirigenten zu organisieren.
Die Bruckner-Box, eine mehrfach ausgezeichnete CD-Gesamteinspielung der Symphonien durch das Bruckner-Orchester, erschien 1996, im 100. Todesjahr Bruckners.
Die alljährlich stattfindende Verleihung des Orgelpreises an junge Organisten des Bruckner-Konservatoriums zeigt das große Interesse des Brucknerbundes an der Förderung junger Musiker.

Es ist dieser verdienstvollen kulturellen Vereinigung ein großes Anliegen, ihre bisherigen Ziele und Interessen auch weiterhin zu verfolgen bzw. noch auszubauen.

Literatur:
Zamazal, Franz: Werden und Wachsen-75 Jahre Brucknerbund für Oberösterreich. Festrede, gehalten am 29. Mai 2001 im Stift St. Florian

 

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