Am 15. April 2009 feiert Landeshauptmann a.D. Dr. Josef Ratzenböck seinen 80. Geburtstag. Das Land Oberösterreich gratuliert mit einem besonderen Geschenk, das eng mit dem großen nachhaltigen kulturpolitischen Engagement von LH a.D. Dr. Josef Ratzenböck verknüpft ist:
Die jährliche Vergabe der mit 30.000 Euro dotierten Josef Ratzenböck-Stipendien für oö. Musikschüler und Musikschülerinnen.
Das Josef Ratzenböck-Stipendium
Das Stipendium erinnert an die Rolle von Josef Ratzenböck als Gründervater des Landesmusikschulwerkes. Es soll junge Musikschülerinnen und -schüler in ihrer Arbeit unterstützen und sie motivieren, hervorragende Leistungen anzustreben.
Das Stipendium verfolgt daher zwei Ziele:
Die Würdigung besonderer Talente im oö. Musikschulbereich sowie
die damit verbundene Ermöglichung der Absolvierung besonderer Ausbildungen, des Ankaufs von Instrumenten usw.
Pro Schuljahr werden insgesamt zehn Stipendien à 3.000 Euro vergeben, und zwar
entweder für Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Landeswettbewerb prima la musica mit einem 1. Preis in der Kategorie Instrumental/Vokal Solo,
oder für Instrumental- und Vokalschüler/innen an oö. Landesmusikschulen der Oberstufe.
Bewerben um eines der zehn Stipendien können sich Musikschüler/innen einer oö. Landesmusikschule, die ihren Wohnsitz in Oberösterreich haben und höchstens 19 Jahre alt sind. Das Stipendium wird ausschließlich an Einzelpersonen vergeben, nicht an Ensembles. Über die Vergabe der Stipendien entscheidet eine unabhängige Jury.
Bewerbungen können ab sofort bis 30. Juni 2009 (Datum des Poststempels) an folgende Adresse gerichtet werden:
Landesmusikdirektion/Oö. Landesmusikschulwerk, Promenade 37, 4021 Linz.
Die Bewerbungen müssen Angaben zur Person sowie Nachweise über den Ausbildungserfolg (Zeugnis, Urkunde) enthalten.
Landeshauptmann a.D. Dr. Josef Ratzenböck und die oö. Musikschulen
LH a.D. Dr. Josef Ratzenböck ist der politische Gründungsvater des OÖ. Landesmusikschulwerks. Auf seine Initiative hat der Oö. Landtag am 16. Mai 1977 das Oö. Musikschulgesetz beschlossen und damit den Grundstein für das OÖ. Landesmusikschulwerk als landesweite Einrichtung gelegt.
Das 1977 im § 1 des Musikschulgesetzes formulierte Ziel ist seither unverändert Leitschnur des OÖ. Landesmusikschulwerks: "Ziel des OÖ. Landesmusikschulwerkes ist es, breiten Kreisen der Bevölkerung eine musikalische Ausbildung zu ermöglichen."
Das Oö. Musikschulgesetz war 1977 der Start zu einer Europa weit einzigartigen kulturpolitischen Erfolgsgeschichte. Wesentliche Bausteine auf diesem Weg wurden in der Amtszeit von LH a.D. Dr. Josef Ratzenböck gelegt, wie auch ein Blick auf die Zahlen beweist:
Entwicklung der OÖ. Landesmusikschulen 1977 - 2009
Das Netz der Oö. Landesmusikschulen:
1977: 34 Schulen insgesamt (28 Haupt-, 6 Zweiganstalten)
1991: 119 Schulen insgesamt (57 Haupt-, 62 Zweiganstalten)
1995: 129 Schulen insgesamt (62 Haupt-, 67 Zweiganstalten)
2009: 152 Schulen insgesamt (69 Haupt-, 83 Zweiganstalten)
Die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer:
1977: 520
1991: 1.300
1995: 1.450
2009: 1.535 (davon 611 Vollzeit, 924 Teilzeit)
Die Zahl der Schülerinnen und Schüler:
1977: 13.800
1991: 41.900
1995: 46.700
2009: 56.323
LH a.D. Dr. Josef Ratzenböck Kulturreferent 1973 1991
18 Jahre war Dr. Josef Ratzenböck Kulturreferent des Landes Oberösterreich. Die Entwicklung des Kulturressorts unter seiner Führung spiegelt sich in den Budgetzahlen:
1975: 120 Millionen Schilling (= 8,7 Millionen Euro)
1985: 460 Millionen Schilling (= 33,4 Millionen Euro)
1991: 750 Millionen Schilling (= 54, 5 Millionen Euro)
(2009: 182,4 Millionen Euro (incl. Nachtrag in der Höhe von 8,6 Mio. Euro))
Diese Zahlen spiegeln nicht nur eine quantitative Bilanz, sondern ein grundsätzliches Umdenken in der Landeskulturpolitik: Kultur hat sich zu einem gesellschaftspolitischen Faktor gewandelt, der Ansprüche stellt, die ernst genommen und gewichtet werden. Wesentliche Elemente der Kulturpolitik waren Transparenz, Mitgestaltung und Mitverantwortung.
Die Grundsteine für viele noch heute bestehende Initiativen und Projekte wurden unter der Amtszeit von Dr. Josef Ratzenböck gelegt: "Schule und Museum", "Jugend ins Theater", Autor/innen in die Schulen, Architektursymposien, die Tage der offenen Ateliers, die Konzertreihen 'Alte Musik im Linzer Schloss', 'Musikalischer Spaziergang' und 'Musik im Salon' sind nur einige Beispiele. Josef Ratzenböck eröffnete das Landeskulturzentrum Ursulinenhof sowie das Offene Kulturhaus.
Aus den ersten Anfängen der Aktion "Kleindenkmale" ist die "Dorfentwicklung" geworden. Die heutige Museumslandschaft Oberösterreichs erhielt in jener Zeit ihre Konturen. Ein besonderer Stellenwert wurde dem zeitgenössischen Schaffen und der Förderung der Volkskultur eingeräumt. 18 Landesausstellungen fanden unter der Ägide von Josef Ratzenböck statt. Dabei wurden insgesamt vier Millionen Besucherinnen und Besucher gezählt.
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